
Einladung zur Verlegung am 16. Oktober in Nürnberg
| Beitrag vom 25. September 2025
Die Stolpersteine des Bildhauers Gunter Demnig sind das größte dezentrale Denkmal der Welt. In über 1.600 Städten und Dörfern in Deutschland und 26 weiteren Ländern Europas erinnern die Gedenksteine an Menschen, die in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, vertrieben, deportiert, ermordet oder in den Suizid getrieben wurden. Die Stolpersteine erlauben individuelles Erinnern am letzten frei gewählten Wohnort eines Opfers. In Nürnberg wurden seit dem Jahr 2004 bereits über 200 Stolpersteine verlegt.
Als Erweiterung des Kunstdenkmals der Stolpersteine entwickelte Gunter Demnig das Format der Stolperschwelle. Es handelt sich dabei um einen in die Länge gezogenen Stolperstein, auf dem mehr Platz für eine Inschrift ist. Stolperschwellen mit den Maßen von etwa 10 cm Höhe und 75 cm Breite erinnern an Gruppen von Menschen, meist an deren Wirkungsort.
Am Donnerstag, 16. Oktober 2025, verlegt Gunter Demnig um 9 Uhr erstmals eine Stolperschwelle in Nürnberg. Sie erinnert an 122 jüdische Schülerinnen der Städtischen Höheren Mädchenschule. Die Mädchen mussten aus ihrem Heimatland fliehen, 11 von ihnen wurden ermordet. Die Stolperschwelle wird am ehemaligen Standort der Schule in der Findelgasse 9 verlegt.
Die Biografien der jüdischen Schülerinnen wurden von einer Projektgruppe des Sigena-Gymnasiums recherchiert.
Bei der Veranstaltung sprechen unter anderem Jo-Achim Hamburger, Vorsitzender der Israelitischen Kulturgemeinde Nürnberg, und Cornelia Trinkl, Schulreferentin der Stadt Nürnberg, Grußworte.
Wir laden herzlich dazu ein, an der Verlegung der Stolperschwelle teilzunehmen.
Bild: Klassenfoto der Schülerinnen der ehemaligen Städtischen Höheren Mädchenschule in Nürnberg, April 1933 (Sammlung Frank Harris, New York).
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