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Der Nürnberger Henker

 

Der Beruf des Henkers galt als unehrenhaft, denn er leitete die Folter und war die ausführende Gewalt bei Ehren-, Leibes- und Todesstrafen. Franz Schmidt (* um 1555;  † 1634)  übte diese Tätigkeit viele Jahrzehnte für die Stadt Nürnberg aus. Sein Diensttagebuch "All mein Richten" gewährt detaillierte Einblicke in die Tätigkeit des Henkers. Es zeigt sich, dass Franz Schmidt keine Zweifel am Sinn der Todesstrafe hatte, sich aber gleichzeitig für „humanere“ Strafpraxen einsetzte. Während seiner Tätigkeit für die Stadt Nürnberg führte Franz Schmidt 361 Exekutionen und 345 Leibesstrafen aus. Die dadurch erhaltenen anatomischen Kenntnisse erlaubten es nach seiner Pensionierung als Wundarzt zu arbeiten.

Wer Geschichte(n) erzählen will, muss sie zunächst erforschen.