Unterwegs im Stadtteil der Kontraste

| Beitrag vom 12. Januar 2024, von Roxanne Narz

Gostenhof gehört zu den vielfältigsten Stadtteilen Nürnbergs und besticht vor allem durch seine Kontraste: In diesem Quartier treffen aufwendig sanierte Altbauten auf Leerstand, Fairfleisch-Burgerrestaurants auf familiengeführte Läden für türkische Lebensmittel, eine linksalternative Szene auf Wohnungslose. Die Vielschichtigkeit des Stadtteils hat im 21. Jahrhundert neue Akzente erhalten, ist aber keine Entwicklung der Postmoderne. Schon im 19. Jahrhundert war Gostenhof ein lebendiger Stadtteil mit einer hohen Dichte an Gaststätten und Kneipen, in dem Menschen verschiedener Konfessionen und sozialer Milieus in unmittelbarer Nachbarschaft lebten. Ihre Spuren finden sich bis heute in historischen Baudenkmälern, auf Straßen und Plätzen und vor ehemaligen Fabrikgebäuden wieder.

In den vergangenen Monaten haben wir den östlichen Teil Gostenhofs genauer unter die Lupe genommen, den historischen Kern des im Mittelalter rund um den „Gostenhof“ entstandenen Dorfes. Um dieses Quartier geht es in unserem Rundgang „Zwischen ‚Gostanbul‘ und ‚GoHo‘. Unterwegs im alten Gostenhof“. Er wurde in den späten 1990er Jahren von Geschichte Für Alle entworfen und seitdem mehrfach überarbeitet und auf den neuesten Stand der Forschung gebracht. Letztes Jahr war es wieder so weit: Bevor die Saison 2024 starten würde, wollten wir uns in Gostenhof genauer umsehen, um zu beobachten, was sich im Stadtteil verändert hat. Entsprechen bekannte Labels wie „Glasscherbenviertel“ und „Gostanbul“ wirklich der Realität im Stadtteil oder waren sie vielleicht sogar schon immer eher Etikettierungen von außen? Woher kommen sie und wer lebte tatsächlich im dörflichen Vorort und dicht besiedelten Stadtteil, der sein Gesicht in den letzten 150 Jahren immer wieder stark verändert hat?

Freut Euch auf einen traditionellen GFA-Rundgang mit neuen Stationen und aktuellen Diskussionen etwa rund um das Thema „Gentrifizierung“. Alle Termine findet Ihr wie immer hier.


Fotografie: Stadtteilladen am Petra-Kelly-Platz (1990er Jahre), Stadt Nürnberg, Amt für Wohnen und Stadterneuerung

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