
Auf jüdischen Spuren durch die Marienvorstadt
| Beitrag vom 13. April 2021, von Daniel Gürtler
Im Rahmen des Jubiläumsjahres „1.700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ führt Geschichte Für Alle e.V. - sobald das Pandemiegeschehen es zulässt - auf jüdischen Spuren durch die Marienvorstadt. Die Marienvorstadt entstand in den 1860er Jahren im Bereich zwischen der Bahnhofstraße und der Pegnitz als erste planmäßige Stadterweiterung Nürnbergs außerhalb der Stadtmauern. Wenige Jahre zuvor war es erstmals - seit mehr als 350 Jahren - Juden und Jüdinnen wieder erlaubt, sich in Nürnberg niederzulassen und das Bürgerrecht zu erwerben. In der Folge zog in den 60er und 70er Jahren des 19. Jahrhunderts eine größere Zahl jüdischer Familien, meist mit ihrem gesamten Unternehmen, nach Nürnberg um. Die Marienvorstadt als Neubauviertel für die gehobene Bürgerschicht entwickelte sich, auch wegen der Nähe zum 1847 eröffneten Centralbahnhof, zu einem der bevorzugten Quartiere für viele der jüdischen Neubürger:innen und ihre Gewerbebetriebe. In ganzen Wirtschaftszweigen wie der Fahrrad- oder der Blechspielwarenindustrie und ganz besonders dem Hopfenhandel waren jüdische Unternehmer lange Zeit führend. Jüdische Familien wie die Bings, Ottenstein, Krakenberger oder Hopf, alle wohnhaft in der Marienvorstadt, hatten einen maßgeblichen Einfluss auf den wirtschaftlichen Aufschwung Nürnbergs in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Aber auch durch ihr politisches, kulturelles und soziales Engagement prägten diese Familien ihre neue Heimat ganz grundlegend.
Lesen Sie den ganzen Artikel zum jüdischen Leben in der Marienvorstadt in unserem aktuellen Geschichtsrundbrief oder kommen Sie zu einem unserer Rundgänge, die hoffentlich bald wieder stattfinden können.
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