Zum 40-jährigen Jubiläum nehmen wir Euch in unserer neuen Publikation mit auf eine Entdeckungsreise durch zehn Jahrhunderte Stadtgeschichte: Insgesamt 21 Beiträge laden dazu ein, die Nürnberger Altstadt mit neuen Augen zu sehen. So zeigt beispielsweise der Beitrag von Wolf-Martin Hergert, wo trotz der verheerenden Schäden im Zweiten Weltkrieg noch immer Spuren der vielschichtigen Bildungs- und Schulgeschichte zu finden sind.

Diese Spuren reichen zurück bis in das Mittelalter, als Bildung wohlhabenden Familien vorbehalten blieb. Bis zur Reformation gab es in Nürnberg mehrere Klosterschulen, etwa im Klarissenkloster am Frauentor. Philipp Melanchthon und Martin Luther initiierten 1526 die Gründung einer ersten nicht-kirchlichen Schule, die im ehemaligen Schottenkloster am Ägidienberg untergebracht war und 1622 sogar zur Universität erhoben wurde. Im 18. Jahrhundert weitete der Stadtrat das Bildungsangebot dann durch sogenannte "Armenschulen" aus, die zwar kostenlos waren, jedoch wieder unter kirchlicher Aufsicht standen. Ein Beispiel hierfür ist die Lorenzer Armenkinderschule, an die heute eine Gedenktafel erinnert.

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts entstanden schließlich weitere Bildungseinrichtungen, darunter die Polytechnische Schule und die Handelshochschule. Zudem wurde die Städtische Höhere Töchterschule in der Findelgasse gegründet. Hier unterrichtete unter anderem Bertha Kipfmüller, die erste promovierte Frau Bayerns. Ab 1907 konnten Mädchen an dieser Schule sogar das Abitur ablegen. Während des Nationalsozialismus war das nicht mehr möglich. Viele jüdische Schülerinnen mussten fliehen, elf von ihnen wurden ermordet. Seit Oktober 2025 erinnert eine Stolperschwelle in der Findelgasse 9 an sie, am einstigen Standort des im Zweiten Weltkrieg zerstörten Schulgebäudes.

Wer weiß, wo man hinsehen muss – und genau das zeigt unser Buch – findet in Nürnberg zahlreiche Spuren der langen (Bildungs-) Geschichte. Neben diesem Thema widmet sich das Buch abwechlsungsreichen Etappen der Stadtgechichte wie den öffentlichen "Bedürfnisanstalten" sowie interessanten Persönlichkeiten wie Veit Stoß, Kaspar Hauser und Anton Kohn.

Das Buch zur Nürberger Altstadt kann hier bestellt werden. Wir wünschen viel Freude beim Lesen und Entdecken!

Bild: Die neue Publikation "Nürnbergs Altstadt" (GFA 2025).