Mit den Händen sehen – blinde und sehbehinderte Menschen erkundeten die Kongresshalle

| Beitrag vom 21. Oktober 2020, von Ulrike Hauffe

In Zusammenarbeit mit dem Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände bot Geschichte Für Alle zum ersten Mal einen öffentlichen Rundgang zur Erkundung der Kongresshalle für blinde und sehbehinderte Menschen an.

Die Informationen zu den Reichsparteitagen der Nationalsozialisten in Nürnberg und dem unfertigen Bau der Kongresshalle wurden für die sehr interessierten 13 Teilnehmer*innen nicht nur über die Sprache plastisch. Tastmodelle verdeutlichten die Dimensionen des Geländes und der Bauten, die Fassadenstruktur der Kongresshalle und den Raumeindruck. Steinproben wie Granit oder Marmor ließen die beabsichtigte propagandistische Wirkung der Baumaterialien klarer werden. Mit dem Langstock ließen sich im Arkadengang die Proportionen Gebäude – Mensch nachvollziehen.

In angenehmem Austausch wurden Fragen beantwortet, wurde Wissen zusammengeführt, wurde gelacht und bei den Sehenden ein neues Verständnis für die Darstellung geweckt.

Diese Veranstaltung verstärkte die Motivation, Zielgruppen mit anderen Wahrnehmungsschwerpunkten im Rundgangsprogramm öfter anzusprechen.

Ein Dankeschön an alle, die kamen, die den Rundgang ermöglichten und die freiwilligen Begleitpersonen, die halfen, die kritischen Ecken sicher zu umgehen.

 

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